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Bibliographie
Titel: Requiem für Miss Artemisia Jones
Autor*in: Isa Theobald & David Gray
Verlag: Edition Roter Drache
Titeldesign: Ulf Torreck
Buchgestaltung: Holger Kliemannel
Lektorat: Nicole Reif
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-96815-001-7
Seiten: 279
Klappentext
Miss Artemisia Jones, jungfräuliche Bibliothekarin mit ungesunder Vorliebe für okkulte Literatur, kann ihr Glück kaum fassen, als sie ins Landhaus seiner Lordschaft Sir Reginald Bullington eingeladen wird, um dessen berühmte Bibliothek zu ordnen. Sie ahnt nicht, dass sich hinter jenem Auftrag viel mehr verbirgt, als nur einige alte Bücher zu sortieren. Denn der Lord und dessen Freunde hegen finstere Pläne für die arme Artemisia, die so schrecklich sind, dass sie selbst den Höllenfürsten aus seiner Lethargie reißen und zu einem folgenschweren Gastauftritt in der Welt der Sterblichen zwingen.
Eine mit ironischem Augenzwinkern erzählte viktorianische Horror-Sinfonie zwischen Jungfrauenopfer, Oberklasse-Satanisten, liebestollen Succubae und dem Teufel selbst.
Meine Meinung
Bei Horror-Romanen bin ich ja immer ein bisschen vorsichtig, weil das nicht so mein Genre ist. Ja, es geht blutig zu, aber nicht nur und so richtig Horror ist es eigentlich auch nicht.
Es gibt höllische Gestalten, es fließt Blut und ein wenig Nervenkitzel gibt es auch.
Da sind Sir Reginald und seine hochrangigen Kumpane aus London, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Satan heraufzubeschwören um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Sir Reginald selbst ist eine ausgesprochen unangenehme Figur, was sich im Laufe der Geschichte auch nicht ändert, ein Antagonist eben. Er holt Artemisia auf sein Landgut unter dem Vorwand seine Bibliothek zu ordnen, doch in Wirklichkeit haben er und seine Mitstreiter etwas ganz anderes mit ihr vor. Sie soll als Jungfrau Satan geopfert werden. Das dieses Vorhaben anders endet als geplant, ahnen die werten Herren noch nicht.
Einfach herrlich. Ein gutes Buch für Halloween, aber auch für jeden anderen Tag.
Als Leserin weiß ich dank der Kapitelüberschriften immer, wo ich mich gerade befinde (‚Erde‘, ‚Hölle‘ oder eben auch ‚Dazwischen‘).
Erzählt wird die Geschichte einmal aus der Sicht von Satan höchstselbst und von einem allwissenden Erzähler. Und Satan ist einfach klasse.
Ich bin Satan. Das hört sich wahrscheinlich eindrucksvoll an. Ist es aber nur bedingt. Ihr glaubt daran, die Hölle sei so, wie es in euren Büchern steht. Wäre ich Gott – was ich ja zum Glück nicht bin – dann würde ich das auch genauso haben wollen
S. 10
Ich muss sagen, dass mir Satan sehr sympathisch war. Artemisia aber genauso. Ich hätte mir die Möglichkeit, eine so große Bibliothek zu ordnen, auch nicht entgehen lassen.
Der Aufbau der Geschichte hat mich dran bleiben lassen, es gibt immer wieder Andeutungen, dass etwas geschehen wird, bis es dann aber soweit ist, dauert es meist noch ein bisschen. Das erhöht die Spannung und die Neugier. Als Leser*innen haben wir keine Chance Artemisia zu helfen, das müssen wir aber auch nicht. Sie ist eine Frau, die für sich selbst einsteht, eine viktorianische Feministin.
Das Cover ist schlicht gehalten, lediglich zwei Schlangen mit roten Augen sind darauf neben dem Buchtitel zu sehen.
Das Buch enthält Nacktheit, viel Blut und Satanismus – ich würde sagen FSK 18 wäre es ein Film. Aber es hat so unglaublich Spaß gemacht Artemisia und Satan zu begleiten. Herrlich schräg für düstere Nächte.
Das Buch habe ich mir selbst gekauft.
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