Noir Anthologie 1 – Hrsg. SadWolf Verlag

Titel: Noir Anthologie 1
Autor:innen: Mica Bara, Robert Boehm, Anne Danck, Andreas Galk, Holger Gerlach, Peter Kirschstein, I. L. Krauß, Minire Neziri, Leveret Pale und Jan Pieter Reus
Verlag: SadWolf Verlag
ISBN: 9-783-9464-44675-0
Seiten: 305

Klappentext
„Ich fühle eine Euphorie, zugleich war ich entsetzt, dass wir es wirklich taten.“
Spannend, tiefgründig und nervenaufreibend präsentiert sich die 1. SadWolf Anthologie. Erleben Sie die Manipulation unserer Gedanken in einer vielleicht nicht allzu fernen Zukunft, fürchten Sie die verstörenden Mordmotive eines alternden Kannibalen, tauch Sie ein in die zwiespältige Gedankenwelt junger Outlaws, die sich nehmen, was sie wollen, weil sie sich für Götter halten. Genießen Sie unsere Noir-Kurzgeschichten und entdecken Sie verborgene Facetten des Menschseins, die selten an die Oberfläche treten.
Zehn Autorinnen und Autoren laden Sie ein, ihnen in literarische Abgründe zu folgen, die es bisher so noch nicht gegeben hat. Lassen Sie sich auf dieses Abenteuer ein und erfahren Sie die neu definierte NOIR SIDE OF LIFE.

Danke an den SadWolf Verlag für dieses Rezensionsexemplar, dass sie mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben. Das beeinflusst jedoch in keinster Weise meine Meinung zu diesem Buch.

Meine Meinung

Zehn Geschichten von vier Autorinnen und sechs Autoren aus unterschiedlichen Genres. Für mich eine gute Möglichkeit die Bandbreite des SadWolf Verlages kennenzulernen. Kurzgeschichten aus den Bereichen Sci-Fi, Thriller, Krimi, Historisch, Contemporary und Fantasy.

Aber was bedeutet Noir eigentlich? Wörtlich übersetzt heißt es schlicht und einfach „schwarz“. Die Settings sind düster, unwirtlich und dystopisch und weniger feel good.

Die Anthologie ist nicht das erste Buch aus dem SadWolf Verlag, ich habe vor einigen Jahren, „Inkognito – Das Erbe des Königs“ von Ralph Llewellyn gelesen, was mir gut gefallen hat.
Nun also Kurzgeschichten. Die lese ich zwischendurch ganz gerne, wenn die Leselust mal nachlässt oder ich nicht viel Ruhe zum Lesen habe.

Babyblues 2.0 – Mica Bara (Noir Contemporary)
Eine Mutter, die ihr Kind nicht will. Das Kind, ein Kompromiss für die Beziehung. Er wollte Kinder, sie nicht. Sie kann das Kind nicht annehmen. Während sie auf einem Spielplatz sitzt und versucht das Kind zu stillen, überlegt sie wie sie aus dieser Situation entkommen kann.
„Kitt-Kinder“, es ist glaube ich nichts ungewöhnliches, dass Kinder gezeugt und geboren werden, in der Hoffnung die Beziehung zu kitten. Dass das für niemanden gut ist, weder für die Eltern und schon gar nicht fürs Kind, sollte offensichtlich sein.
Diese Geschichte hat mich nicht völlig überzeugt, es plätscherte so vor sich hin und das Ende ist offen.

Walhalla brennt – Robert Boehm (Noir Thriller & Crime)
Junge Outlaws, die sich gemeinsam zurückgezogen haben vor der Welt und nur ausschwärmen um sich zu holen was sie wollen. Vor Mord schrecken sie nicht zurück.
Die Ich-Erzählerin zeichnet ein sehr deutliches Bild ihres gemeinsamen Lebens, sie halten sich für Götter und scheißen auf Recht und Ordnung.
Dass das nicht unbedingt gut ausgehen kann, nun ja.
Die Geschichte hat mir ganz gut gefallen, unterschiedliche Charaktere, die sich alle etwas anderes von ihrer Art zu leben versprechen.

Die Schöne und die Bestien – Anne Danck (Noir Fantasy)
Jäger, mit einigen anderen Männern ist sie auf einer besonderen Mission des Königs. Drachen jagen und töten. Doch die Männer verhalten sich alles andere als ruhig und still, sodass jederzeit die Gefahr besteht eine Bestie anzulocken. Und sie unterschätzen Jäger ganz gewaltig.
Aber einer von ihnen, ist nicht was er zu sein scheint.

Jäger ist badass, das hat mir gefallen. Außerdem kommen Drachen und andere Bestien vor, finde ich gut.

Wisteria – Andreas Galk (Noir History)
Es beginnt mit einem Brief und der Begutachtung einer Person. Um zu einer Entscheidung zu gelangen gibt es nun einen Tagebuchauszug zu lesen.
Mr. Howard, ein alter Herr, bereitet Kindern gerne eine Freude und so nimmt er die kleine Grace mit zum Geburtstag seiner Nichte. Zumindest erzählt er das Grace und ihren Eltern.
So begeben sich die beiden auf eine kleine Zugreise und das kleine Mädchen ist ganz gespannt. Mr. Howard jedoch hat ganz andere Pläne mit dem Kind. Es endet wieder mit dem Brief und einigen Zeitungsausschnitten.

Ich hätte diese Kurzgeschichte jetzt nicht unbedingt den historischen Geschichten zugeordnet, eher Thriller/Crime. Sie war ganz schön zu lesen, hat mich aber nicht vom Hocker gerissen.

Am Anfang starben die Vögel – Holger Gerlach (Noir Sci-Fi)
Ein junger Mann und sein Großvater. Nach dem Tod des Großvaters erfährt der junge Mann Dinge über ihn, die er bisher nicht wusste und die einiges in einem anderen Licht erscheinen lassen bzw. für ihn eine Erklärung sind.
Als Kind erlebten sie lange Winter und wenn diese vorbei waren, erfuhren sie welche Wege jetzt begehbar waren und welche nicht, das änderte sich jedes Mal. Auch überlebten manche Dörfer die Winter nicht. Auslöser eines Ausbruchs seines Großvaters ist ein einfacher Reim, doch ist die Welt, wie sie der Reim benennt, längst nicht mehr so. Etwas ist fort.

Gänsehaut.

Midnight Paradise – Peter Kirschstein (Noir Fantasy)
Jack, Ace und die Dolls, seelenlose Wesen. Ein Varieté, in dem alle möglichen Wesen, Götter und Dämonen verkehren und Jack dafür zuständig ist, ihnen ihre Wünsche zu erfüllen.
Doch nicht immer läuft alles nach Plan und auch Jack ist nicht der, der er vorgibt zu sein.

Die Geschichte hätte gerne länger sein können, ich mag Stories um alte Götter und Dämonen.

Das Geschenk der Götter – I. L. Krauß (Noir History)
Mönkhbat zieht mit seinen Vater und seinem Bruder in den Krieg gegen Japan. Sein Vater führt eine Hundertschaft an.
Fürchtet Mönkhbat sich? Würde er sterben?

Historisches ist nicht so mein Fall und auch Krieg und Samurai sorgen nicht dafür, dass ich ein Buch kaufe.

Der lange Weg – Minire Neziri (Noir Contemporary)
Die Geschichte einer Familie auf ihrer Flucht nach Europa, aktuell wie eh und je und hat mich gepackt und mitgenommen.

XN4-DMT – Leveret Pale (Noir Sci-Fi)
Unser Protagonist hier ist Edward, er lebt in einer virtuellen Realität und wird auf seine Treue getestet.
Die Welt ist digital, die Menschen sind digital vernetzt und egal was Edward versucht um der Situation zu entfliehen, es gelingt ihm nicht, bis er ein letztes Mittel sieht.

Interessant, da hätte ich gerne mehr von gelesen. Virtuelle Realität und künstliche Intelligenz finde ich spannend.

Der Scharfschütze – Jan Pieter Reus (Noir Thriller & Crime)
Es beginnt mit einem Unfall.
Die drei Freunde Oliver, Ludwig und Florian treffen sich in einer Bar um ein Spiel zu sehen und ein Bierchen zu trinken als Andy aufkreuzt. Ein Typ der hinter jeder Frau her ist, die nicht bei drei auf dem Baum ist und richtig unangenehm wird sobald er ein paar Bier intus hat.
Und dann konfrontiert Florian Andy mit etwas, was diesen ganz klein mit Hut werden lässt.
Es endet mit dem Unfall.

Diese Geschichte entwickelt sich langsam bis sie mit einem Knall endet. Richtig gut.

Zehn Geschichten von zehn verschiedenen Autor:innen, eine wunderbare Mischung aus dem Noir Bereich. Nicht alle Geschichten haben mir gefallen, ich bin kein History-Fan und mancher Plot hat mir nicht so richtig zugesagt. Aber die Mischung macht es und ich hatte Spaß alle Geschichten zu lesen.

Wie ist es mit euch, habt ihr die Anthologie bereits gelesen?


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