Das Lächeln der Toten – Jörg Riese

Titel: Das Lächeln der Toten
Autor: Jörg Riese
Verlag: Tribus Buch & Kunstverlag GbR
ISBN: 9-783-754-116-746
Format: Taschenbuch
Seiten: 356

Klappentext

Eine junge Studentin wird erschossen, ihre Mitbewohnerin entdeckt die Leiche in der gemeinsamen Wohnung. Bei der Besichtigung des Tatorts staunt Kommissar Hardenberg: Die Tote lächelt.Damit nicht genug, am Tag darauf findet eine Spaziergängerin die Leiche eines Rentners, ermordet auf dieselbe Art und Weise – und auch er lächelt. Eine Verbindung zwischen beiden Toten scheint es zunächst nicht zu geben und so rätselt Hardenberg, ob und wenn ja, wie die beiden Morde zusammenhängenDie kriminaltechnische Untersuchung bestätigt: Das tödliche Projektil kam in beiden Fällen aus der selben Waffe. Doch erst der Besuch eines alten Freundes lenkt seine Blicke in die richtige Richtung. Die Hilfe der cleveren jungen Hauptzeugin und ihrer seltsamen Familie beschleunigt zwar die Aufklärung, bringt jedoch auch neue Probleme. Es geht um noch anderes als die Aufklärung eines Doppelmords, das wird ihm vage bewusst. Doch um was und wie viel mehr, erkennt er in Teilen zu spät.

Meine Meinung

Danke an Jörg Riese und den Tribus Verlag für das Zusenden des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst jedoch in keiner Weise meine persönliche Meinung.

Dieses ist das Debut von Jörg Riese, er hat zuvor jedoch schon Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht (z. B. in „Noir 1“ aus dem SadWolf Verlag). Als er mich fragte, ob ich seinen Roman lesen wollen würde, war ich neugierig und here we are.

Zwei Morde, Spannung und das Rätselraten um das Wer und Warum, ich erwartete mit „Das Lächeln der Toten“ einen klassischen Kriminalroman. Aber weit gefehlt, damit würde ich diesem Buch einfach nicht gerecht.

Hier stehen die Motive im Vordergrund, von allen. Es geht nicht nur darum welche Motive die Person hatte zu tun, was sie getan hat, sondern auch die Motive der Ermittler, Opfer und Zeugen spielen eine große Rolle.
Jörg Riese gibt uns viele Innenansichten seiner Figuren, lässt uns an ihren Überlegungen und Absichten teilhaben.

Tobias Hardenberg ist ein routinierter Ermittler von der eher leisen Sorte, er ist besonnen, humorvoll, philosophisch und lässt hin und wieder auch Ironie aufblitzen.
Im Gegensatz dazu die junge Zeugin, die nicht anders sein könnte, mit der er aber sehr tiefgründige Gespräche führen kann. Der Schlagabtausch zwischen den beiden ist eine wahre Freude.

Dieser Roman besitzt mehr Tiefe, sowohl psychologisch als auch philosophisch, als die meisten anderen Kriminalromane, die dort enden wo der Täter/die Täterin dingfest gemacht wurde.
Jörg Riese begibt sich jedoch auf die Suche nach dem Warum. Dürfen wir uns über andere erheben, wenn wir ihre Entscheidungen anzweifeln, sie uns nicht richtig erscheinen und dem widersprechen was wir glauben? Natürlich nicht, aber der Autor führt uns hier vor Augen, was es in einem Menschen auslösen kann, wenn jemand anderes sich so völlig konträr zu seinen Ansichten verhält. Spannend!

Sprachlich ist der Roman gehoben, sehr philosophisch und dennoch verständlich geschrieben. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.

Dieser etwas andere Krimi hat mir gut gefallen und ich würde mich freuen noch mehr von Kommissar Hardenberg zu lesen.


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