Titel: Das Geschenk
Autor: Sebsatian
Verlag: Droemer
ISBN: 978-3-426-28154-3
Seiten: 367
Klappentext:
Milan Berg steht an einer Ampel, als ein Wagen neben ihm hält. Auf dem Rücksitz ein völlig verängstigtes Mädchen.
Verzweifelt presst sie einen Zettel gegen die Scheibe. Ein Hilferuf? Milan kann es nicht lesen – denn er ist Analphabet! Einer von über sechs Millionen in Deutschland.
Doch er spürt: Das Mädchen ist in tödlicher Gefahr.
Als er die Suche nach ihr aufnimmt, beginnt für ihn eine albtraumhafte Irrfahrt, an deren Ende eine grausame Erkenntnis steht: Manchmal ist die Wahrheit zu entsetzlich, um mit ihr weiterzuleben – und Unwissenheit das größte Geschenk auf Erden.
Sebastian Fitzek bringt ein neues Buch raus? Ich muss es haben.
Schon das letzte, Der Insasse, konnte mich wieder mehr überzeugen als seine Vorgänger. Daher war ich gespannt was der Meister der Pschothriller uns dieses Mal serviert.
Der Protagonist in „Das Geschenk“ ist Milan Berg. Milan ist Analphabet, wie über 6 Millionen andere Menschen in Deutschland ebenfalls. Die meisten können Buchstaben erkennen und einzelne Wörter erraten, aber Milan kann das nicht. Wörter sind für ihn nur unverständliche Hyroglyphen mit denen er nichts anfangen kann.
Allerdings verfügt er über ein fotografisches Gedächtnis und kann sehr gut zeichnen, womit er sich zum Beispiel die Bestellungen in dem Diner merkt wo er arbeitet. Und auch, dass das Mädchen, das er in einem Auto neben sich an einer Ampel sieht, in Gefahr ist spürt er deutlich. Auch wenn er den Zettel, den sie an die Fensterscheibe hält, nicht lesen kann.
In was er da hineingerät kann er sich in seinen künsten Träumen nicht vorstellen und auch nicht, warum es ausgerechnet ihn getroffen hat.
Sebastian Fitzek ist dafür bekannt seine Leser direkt ins Geschehen zu werfen. Aber ich glaube der Einstieg in „Das Geschenk“ ist einer der brutalsten bisher.
Denn Milan ist im Gefängnis, als Kindermörder, und wird von Mithäftlingen geschlagen und missbraucht.
Der Leser bekommt keine Chance zum Durchatmen, denn die Geschichte entwickelt sich rasant.
Die Kapitel sind kurz und knackig und mit Cliffhangern gespickt. Die Wendungen und Plottwists, die der Autor hier eingebaut hat, haben es geschafft mich zu verwirren. Am Ende hatte ich wirklichen jeden in Verdacht.
Die Charaktere sind unheimlich gut ausgearbeitet und fügen sich super in die Geschichte ein.
Ich stelle mir immer vor, wie es Herrn Fitzek schon beim Schreiben eine diebische Freude bereitet, seine Leser auf falsche Fährten zu locken.
Das Geschenk ist finde ich sehr gut recherchiert in Bezug auf Analphabetismus und sensibilisiert den Leser im Umgang mit Menschen, die nicht lesen und schreiben können.
Milan Berg und seine Odyssee durch Berlin und nach Rügen haben mir eine schlaflose Nacht bereitet. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen, weil ich wissen musste wie es ausgeht.
Einzig der Part mit der Speichelprobe war ein wenig vorhersehbar.
Die Danksagung war wieder ein Genuss und auch die Aufmachung gefällt mir richtig gut. Die limited Edition ist wie ein Geschenk aufgemacht.
Eine absolute Empfehlung für (Psycho-)Thriller Fans und für Fans von Sebastian Fitzek sowieso.