Titel: Die in den Wald riefen
Autor: Blaustein
Verlag: Books on Demand – Selfpublishing
Cover: Anna Kerten
Lektorat: Svenja Fieting
Buchsatz: Désirée Lothmann
Format: Taschenbuch
ISBN: 9 783 759 784 292
Seiten: 82
Klappentext
Die Menschheit hat erneut Signale ins All geschickt – und nun hat jemand geantwortet! Im Herbst 2084 schlagen mehrere goldene Kugeln mit fremdartigen Schriftzeichen auf der Erde ein.
Während Alex Bruckner schon immer Angst vor den Monstern unterm Bett hatte, war seine große Schwester Theresa die furchtlose Abenteurerin. Sie will die Botschaft aus dem All entschlüsseln – doch ihre Familiea rgwöhnt, dass die talentierte Mathematikerin mit dieser Herkules-Aufgabe vor eigenen Problemen davonläuft.
Theresas Team befindet sich in einem schier unmöglichen Wettkampf gegen die internationale Wissenschaftsgemeinschaft aus Menschen und Nicht-Biologischen-Intelligenzen (NBI).
Alex steht vor der Gewissensfrage:
Steckt hinter seiner Skepsis die berechtigte Sorge um ihr Wohlergehen, ein fehlendes Vertrauen in seine Schwester oder doch am Ende die Angst vor was immer die Botschaft für die Menschheit bedeuten könnte?
Das lange Wochenende bei seinen Eltern in Bochum öffnet Alex die Augen: nicht nur für die Anfälligkeit der Menschheit für Angst und Desinformation, sondern auch für die Traumata ihrer Kindheit, die seine Schwester womöglich gar nicht besser verarbeitet hat als er …
Meine Meinung
Danke an Blaustein für dieses Rezensionsexemplar. Das beeinflusst jedoch in keiner Weise meine persönliche Meinung.
Science-Fiction, das ist nicht so unbedingt das Genre zu dem ich greife. Aber Blaustein hat eine Novelle geschrieben, die faszinierend ist, sich mit Ängsten und Traumata beschäftigt und das auf nur 82 Seiten. Und so ganz subtil schleicht sich ein bisschen Horror mit hinein
Seid still, sonst hören sie euch!
Ich mag Blausteins Art zu erzählen, seine Sprache und die Art und Weise wie er seine Charaktere gestaltet. Bei Theresa hatte ich anfangs das Gefühl, dass sie sich da in etwas verrennt, wie es auch der Klappentext sagt, sie vor etwas davon läuft. Was dieses Etwas ist, dass verrät uns ihr Bruder Alex im Verlauf der Geschichte.
Die Zukunft, die der Autor hier malt, unterscheidet sich nicht sooo sehr von unserer Welt heute, es gibt sogenannte Comms, vermutlich so etwas wie heute unsere Smartphones, automatisierte Taxen und künstliche Intelligenzen
Theresa schickt ihren Bruder, der irgendwo auch eine kleine Schissbuxe ist, auf eine kleine Schnitzeljagd vom Planetarium zu einer Kneipe im Bermudadreieck (für die, die es nicht wissen, das Bermudadreieck ist eine Partymeile in Bochum). Auch Alex wird erst im Verlauf klar, was seine Schwester damit bezweckt.
Während Alex also unterwegs ist, dem Rat seiner Schwester folgt und sich mit seinen Freunden trifft, hat Theresa sich mit anderen Wissenschaftler*innen zusammengetan und versucht als erste diese mysteriösen Kugeln zu entschlüsseln.
Wird ihr das gelingen?
Doch die Fragen, die Blaustein hier aufwirft, sind gerade zu unheimlich. Denn was ist gruseliger? Die Menschheit, die aus Angst Entscheidungen trifft, die furchtbar sind oder (möglicherweise) feindselige Aliens irgendwo da draußen?
Blaustein gewährt uns durch Alex‘ Augen einen ziemlich düsteren Blick in die Zukunft in 60 Jahren. Denn, wie heute auch, gibt es auch dort faschistische Strukturen, die Falschinformationen verbreiten.
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