Was schön war und gut – Jill Blocker

Titel: Was schön war und gut
Autorin: Jill Blocker
Verlag: Münster Verlag
Übersetzerin: Christine K. Gubler
Lektorat: Sybille Kappel (Unterwegs Verlag)
Gestaltung und Satz: Corinne Lüthi
Format: Taschenbuch
ISBN: 978 3 907 301 616
Seiten: 306

Klappentext

Umgeben von Chaos und Zerstörung kämpft eine energiegeladene, junge Sängerin darum, ihre Stimme zu finden. „Was schön war und gut“ ist ein spannender Roman, der auf wahren Begebenheiten basiert und Zeitgeschichte, Kunst und eine Biografie der Widerstandfähigkeit miteinander verbindet. Emmy Hennings, eine unkonventionelle Künstlerin, schwelgt in der pulsierenden Lebendigkeit der faszinierendsten Städte Europas. Durch den Ausbruch des ersten Weltkriegs nimmt Emmys Leben eine unerwartete Wendung. Sie kann nicht mehr auftreten und wird von ihren ins Militär eingezogenen Freunden und Liebhabern getrennt. Wegen trivialer Delikte wird sie inhaftiert und als unpatriotisch gebrandmarkt. Als Verzweiflung sie zu überwältigen droht, nimmt Emmys Schicksal eine hoffnungsvolle Wendung: Ein junger Mann namens Hugo Ball schlägt ihr eine Flucht in die Schweiz vor. In diesem Zufluchtsort des Friedens entdecken sie eine lebendige Gesellschaft, doch das Überleben als Flüchtling bringt seine eigenen Herausforderungen mit sich. Bestrebt, inmitten des Chaos einen Sinn zu finden, entführt dieser Roman die Leser in eine turbulent Zeit, in der die Kunst der Dunkelheit des Krieges trotzt, zum Leuchtfeuer der Hoffnung wird und eine globale künstlerische Revolution auslöst, die kommende Generationen an die wahre Bedeutung, was schön und gut ist, erinnern wird.

Meine Meinung

Danke an den Münster Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar hat zukommen lassen. Dies beeinflusst jedoch in keiner Weise meine persönliche Meinung.

Emmy Hennings, ich habe die Frau erst einmal gegoogelt, da mir der Name überhaupt nichts sagte. Geboren 1885 in Flensburg, gestorben 1948 in Sorengo bei Lugano, war sie Schriftstellerin, Schauspielerin, Sängerin und Kabarettistin. Außerdem Mitbegründerin das Dadaismus (Quelle: Wikipedia).

Emmy kennt einige Schriftsteller ihrer Zeit, zum Beispiel ist sie mit Frank Wedekind befreundet. Als der Krieg ausbricht, kann sie nicht mehr auftreten und ihre Lebensgrundlage bricht weg. Als sie ins Gefängnis kommt, glaubt sie daran zugrunde zu gehen. Ein junger Autor namens Hugo Ball schlägt ihr vor, mit ihm in die Schweiz zu fliehen.

Was anfangs eine gute Idee scheint wird mit Fortschreiten des Krieges immer problematischer. Ohne Ausweispapiere können die beiden in der Schweiz nicht arbeiten. Aber nicht nur Emmy und Hugo sind in die Schweiz geflohen, viele andere deutsche Kunstschaffende haben sich in die Schweiz abgesetzt.

Hugo und Emmy gründen das literarische Improvisationstheater Cabaret Voltaire und legen den Grundstein für den Dadaismus. Kunstschaffende aus aller Welt können dort auftreten und ihre Kunst darbieten. Es war eine Revolte der Künstler gegen die Kunst selbst, sie lehnten das Wertesystem ihrer Zeit ab.

Das Cabaret Voltaire war mir ebenso unbekannt wie Emmy Hennings, aber die Kunstrichtung Dadaismus sagte mir etwas. 

Jill Blocker hat eine faszinierende, leicht biografische Geschichte geschaffen und mir eine interessante Frau und Künstlerin näher gebracht. Eine Frau, die innerlich zerrissen ist zwischen dem Wunsch aufzutreten und ihre Kunst den Menschen darzubringen und gleichzeitig, Mutter zu sein und eine Familie und ein Zuhause haben zu wollen.

Faszinierend, unterhaltend und ein spannender Einblick in die Kunstszene zur Zeit des Ersten Weltkrieges.


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