Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert.
Titel: Unsichtbare Frauen: wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert
Autorin: Caroline Criado-Perez
Übersetzerin: Stephanie Singh
Verlag: btb Verlag – Random House
ISBN: 978-3-442-71887-0
Seiten: 515
Klappentext
Die Warteschlange vor der Toilette, die zu niedrige Durchschnittstemperatur im Büro oder die falsche Dosierung von Medikamenten: Unsere Welt ist nicht für Frauen gemacht, ja, sie kann sogar tödliche Folgen für sie haben. In ihrem bahnbrechenden und international gefeierten Buch zeigt Caroline Criado-Perez, wie Frauen systematisch diskriminiert werden, weil unsere von Big Date beherrschte Welt fast ausschließlich auf männerbezogenen Daten basiert.
An dieser Stelle Danke an das Bloggerportal und den btb-Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst jedoch in keinster Weise meine persönliche Meinung.
Diese unsere Welt ist von Männern für Männer gemacht, was dazu führt, dass die Hälfte der Bevölkerung nahezu ignoriert wird.
Criado-Perez nimmt sich in sechs Abschnitten dieser Tatsache an. Wie kann es zum Beispiel sein, dass Crashtestdummies nur männlich sind? Auch das erkennen eines Herzinfarktes bei Frauen ist deutlich schwieriger als bei Männern, weil die Symptome atypisch sind und Frauen so oft zu spät diagnostiziert werden und unter Umständen daran versterben.
Die Autorin zeigt die geschlechterspezifischen Unterschiede bei der Erhebung wissenschaftlicher Daten auf und macht so deutlich, dass wir Frauen dabei kontinuierlich und systematisch vergessen bzw. ignoriert und unsere Bedürfnisse einfach ausgeblendet werden.
Sie führt viele Studien und Datenerhebungen an, ergänzt diese mit persönlichen Erlebnissen oder zynischen Kommentaren. Hier fehlt mir manchmal der größere Zusammenhang oder auch die Information wie es überhaupt zu dieser oder jener Studie gekommen ist.
Leider lässt Criado-Perez bei ihren Ausführungen die Intersektionalität außen vor, sie geht nicht darauf ein inwieweit Benachteiligung aufgrund von sozialer, ethnischer oder religiöser Herkunft, sexueller Orientierung oder körperlichen Einschränkungen erfolgt.
Auch bei Sprache und Repräsentation werden Frauen kaum bis nicht abgebildet und mitgedacht. Auch der Autorin und der Übersetzerin gelingt es nicht immer nur die weibliche oder beide Formen zu benutzen.
Ein, meiner Meinung nach, wichtiges Buch, das aufgrund vieler Zahlen, Fakten und wissenschaftlicher Studien nicht immer einfach zu lesen ist, aber eines deutlich macht: Frauen müssen sichtbarer und mitgedacht werden und vor allem in Entscheidungen und bei Studien mit eingebunden werden. Denn nur dann kann die Gender Data Gap verkleinert werden.
Mich hat das Buch erstaunt, erschrocken und wütend gemacht.
Weitere Eindrücke:
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