Gebet für Miss Artemisia Jones – Isa Theobald & David Gray

Titel: Gebet für Miss Artemisia Jones
Autor*in: Isa Theobald & David Grad
Verlag: Edition Roter Drache
Titeldesign: Ulf Torreck
Buchgestaltung: Holger Kliemannel
Lektorat: Alina Isabel Altendorf
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-96815-031-4
Seiten: 432

Klappentext

Miss Artemisia Jones, unsterbliche Bibliothekarin mit ungesunder Vorliebe für okkulte Literatur, tappt in eine böse Falle. Sie wird nach Prag in den Veitsdom gelockt, um dort die angebliche älteste Bibel der Welt zu finden.
Nur blöd, dass Artemisia dabei auch Lilith, Urmutter aller Hexen und Satans tragische Liebe, befreit.
Nach fast vierhundert Jahren Gefangenschaft ist Lilith so richtig sauer und auch längst einen Racheplan entwickelt, den sie gnadenlos umsetzen wird.
Blut wird fließen, Bischöfe werden sterben und wieder einmal scheinen Daten und Miss Jones die einzigen zu sein, die die Welt vor dem Untergang retten können.

Ein neues Abenteuer der unsterblichen Bibliothekarin bei dem karierte Zeitfrösche ebenso eine tragend Rolle spielen wie von Kochrezepten besessene Hexen und (fast) unsterbliche Alchemisten – aber ganz nebenbei auch die uralte Frage dank beantwortet wird, wie das Leben auf der Erde wirklich entstand …

Meine Meinung

Das Buch war ein Wichtelgeschenk, über das ich mich sehr gefreut habe. Ich hatte Mühe den ersten Band ausfindig zu machen, weil er nicht lieferbar ist. Eine Freundin hat ihn dann beim großen A ausfindig gemacht, sodass ich beide Bücher nacheinander lesen konnte.

Der zweite Streich des Autor*innen-Gespanns Theobald und Gray lässt wieder reichlich schmunzeln, minimal gruseln und regt zum Nachdenken über den Glaube, Gott und die Entstehung der Welt an. Und wer hätte gedacht, dass die Hölle bürokratischer als Deutschland sein kann? Ich nicht.

Artemisia, nun unsterblich aber immer noch Bibliothekarin, macht sich auf den Weg nach Prag, um im Veitsdom eine uralte Bibel zu finden. Dabei stört sie ein paar Bischöfe bei ihrer unorthodoxen Arbeit und lässt Lilith auf die Menschheit los, außerdem kommt sie einem Alchimisten in die Quere und macht Bekanntschaft mit einem karierten Zeitfrosch (was es mit dem auf sich hat, das müsst ihr selbst herausfinden).

Das Zusammenspiel von Satan und Gott, Asrael und den anderen himmlischen Heerscharen war höchst interessant und auch, wie die die Menschheit tatsächlich entstand ist, war lustig zu lesen.
Der Humor ist derbe und sicher nicht für jede*n geeignet, ich hatte meinen Spaß und für einen Horrorroman gibt es hier auch viel Witz.

Satan ist einerseits urkomisch, andererseits besitzt er auch viel Tiefgang, hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Sein Gekabbel mit Gott, wer genau für was verantwortlich ist und warum, da kam schon der Gedanke an ein altes Ehepaar auf. Und auch die Dynamik zwischen Satan und Asrael hat etwas sehr komisches.
Aber auch Lilith erkämpft sich ihren Platz zurück, dass sie dabei über Leichen geht, geschenkt.

Artemisia selbst kam mir in diesem Band etwas zu kurz. Sie ist nach wie vor eine faszinierende Persönlichkeit und muss mit ihrer neugewonnenen Unsterblichkeit erst lernen umzugehen. Aber es fehlte mir mehr Einblick, zum Beispiel in ihre Beziehung zu Sebastian.

Dass das Buch von einem Autor*innen-Gespann geschrieben wurde, ist mir während des Lesens auch hier nicht aufgefallen, alles fügt sich wunderbar zusammen.
Auch das Cover ist wieder schön schlicht gehalten, die Schlange mit dem roten Auge und einer Art Lebensbaum.

Insgesamt ein gelungener zweiter Band, der mir wieder viel Spaß gemacht hat.
Ich bin keine gläubige Christin und glaube auch nicht so recht an Gott, Satan und Co., deshalb ist es einfach eine schöne Erzählung und die Vorstellung, dass gewürfelt wurde über die Entstehung der Menschheit, gar nicht so abwegig.
Ich kann mir aber vorstellen, dass manche gläubige Menschen sich ans Bein gepinkelt fühlen und das Buch als Teufelswerk bezeichnen würden.


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