Die dunkelste Vorstellung – Ella Smoke

Titel: Die Dunkelste Vorstellung Autorin: Ella Smoke
Verlag: Verlag ohneohren Lektorat, Korrektorat: Verlag ohneohren, Tino Falke
Sensitivity Reading: Nora Bendzko
Format: E-Book ISBN: 978-3-903296-63-3
Seiten: ca. 150 (auf meinem E-Reader sind es 193)

Klappentext

Ein Zirkus.
Schatten.
Und etwas Hoffnung.


Ein Wanderzirkus gastiert in London. Weder drehen Tiere hier ihre Runden im Scheinwerferlicht, noch sind es Clowns, die das Publikum unterhalten. Es sind Menschen, die als Freaks bezeichnet werden – Gefangene einer finsteren Show. Grace verliert alles. Ihr Zuhause, geliebte Menschen und ihre Hoffnung in die Zukunft. Wegen ihrer kleinen Größe ist sie ihrem machtgierigen Onkel ein Dorn im Auge. Und ehe sie sich versieht, findet sie sich mitten in Direktor Lambs Show wieder, als Attraktion. Ihre Erinnerungen an schönere Zeiten, wie ihr treues mechanisches Hündchen Klick-Luck, sind alles, was ihr noch bleibt. Sie gibt nicht auf und plant ihre Flucht. Welche Geheimnisse warten im Schatten des Zeltes? Ein Gang aus Spiegeln, groteske Auftritte, Zeltwände, die zu flüstern scheinen. Was ist echt, was ist Illusion und kann sie dem ungezügelten Hass der Menge entkommen? Aber eines ist klar, ihr erster Auftritt steht kurz bevor. Düster. Beklemmend, bewusst unbequem und magisch.

Meine Meinung

Danke an Ingrid vom ohne ohren Verlag für die Zusendung des E-Books als Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst jedoch in keiner Weise meine persönliche Meinung.

Bei „Die Dunkelste Vorstellung“ handelt es sich um eine own voice Geschichte in einem Genremix aus Dark Fantasy, Steampunk und Dreadpunk.

Autorin Ella Smoke entführt uns in ein fiktives London, angesiedelt im viktorianischen Zeitalter.
Zu Beginn treffen wir Protagonistin Grace, die sich in London an einer kostenlosen Universität einschreiben will.

Doch dies weiß ihr Onkel zu verhindern. Er ist ein aufstrebender Politiker und Grace ist ihm im Weg. Er verkauft sie an einen Wanderzirkus, der sein Publikum mit einer Freakshow unterhält. Diese Freakshows waren im 19. und 20. Jahrhundert überall in Europa unterwegs. Dort werden Menschen vorgeführt, die in den Augen der anderen nicht „normal“ sind, weil sie anders aussehen oder körperliche Anomalien haben.
Aber Direktor Lambs Zirkus verbirgt ein unglaubliches Geheimnis.

Wir erfahren nicht nur, wie es Grace in diesem Zirkus ergeht, sondern auch, wie es bis zu diesem Punkt gekommen ist. Denn sie hatte schwere Schicksalsschläge zu verkraften. Ihr einziger Halt ist ihr mechanischer Hund Klick-Luck, den ich sofort ins Herz geschlossen hatte und der mich stark an K9 aus Dr. Who erinnerte. Dieser begleitet sie auch in den Zirkus, dort muss sie in allerdings gut verstecken.

Ella hat mich mit ihrer Geschichte sofort gepackt und ich habe sie in einem Rutsch durchgelesen. Der Plottwist ist der Knaller! Die Lösung des Konflikts hat mich regelrecht umgehauen.

Ich konnte mit den Figuren sehr gut mitfühlen, was an Ellas fesselnder Schreibweise lag. Denn alle kämpfen um ihr Überleben. Der Onkel hat mich einfach nur wütend gemacht und dass Grace‘ Mutter den Anfängen nichts entgegen gesetzt hat, war für mich mit das schlimmste.
Der Mix aus Dark Fantasy, Steampunk und Dreadpunk hat mir gut gefallen. Die Horrorelemente, die Ella eingebracht hat, waren für mich, die keine Horrorgeschichten liest, wohl dosiert und passend für den Verlauf der Geschichte.
Content Notes gibt es ebenfalls, darauf wird zu Beginn hingewiesen und sie finden sich am Ende des Buches.

Mich hat das Buch noch einige Zeit beschäftigt, denn obwohl Freakshows verboten wurden, sind Diskriminierung und Ableismus von Menschen, die behindert sind oder nicht dem „normalen“ Bild eines Menschen entsprechen, noch immer an der Tagesordnung.
Es liegt an uns allen Menschen mit Respekt zu begegnen, physische und emotionale Misshandlungen müssen ebenso verschwinden wie die Freakshows.

Was Grace erlebt hat und wie es ihr und den anderem in dem Wanderzirkus ergeht müsst ihr selbst herausfinden.


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