Als wir glücklich waren – Jana Winter

Titel: Als wir glücklich waren
Autorin: Jana Winter
Verlag: Goldmann Verlag
Format: Taschenbuch
ISBN: 978-3-442-494-859
Seiten: 320

Klappentext

Ein idyllischer Gutshof im Emsland. Ein dunkles Familiengeheimnis. Eine junge Frau auf der Suche nach der Geschichte ihrer Familie.

Für Lenya bricht eine Welt zusammen, als ihr Vater sie am Telefon bittet, ihn zur Beerdigung einer seiner beiden Schwestern zu begleiten. Denn sie wusste weder von ihren Tanten Irma und Katharina noch davon, dass die beiden seit jeher ganz in der Nähe auf einem idyllischen Gutshof lebten. Lenya beschließt, mit ihrem Vater auf den Hof ins Emsland zu fahren, um herauszufinden, was ihre Familie vor langer Zeit auseinandergebracht hat. Dort taucht sie immer mehr in die Geschichte einer Familie ein, deren Leben durch Krieg, Armut und Vertreibung gezeichnet wurde, und deren Schicksal und Fortbestand vielleicht sogar in Lenyas Händen liegen könnte …

Meine Meinung

Danke an das Bloggerportal für das Zusenden des Buches. Dies beeinflusst jedoch nicht meine Meinung.

Lenya ist Ehefrau und Mutter von drei Kindern. Sie hat auf ein Gestüt eingeheiratet und sowohl ihr Mann als auch ihre Schwiegermutter gehen davon aus, dass sie für alles und jeden Zeit haben muss. Haushalt und Kindererziehung sind ja keine richtige Arbeit und die Arbeit auf dem Gestüt und im Büro sind ja wohl selbst verständlich.

Als ihr Vater sie bittet, ihn zur Beerdigung seiner älteren Schwester zu begleiten, fällt sie aus allen Wolken. Sie begleitet ihn und nimmt die beiden jüngsten Kinder mit, was ihrem Mann so gar nicht schmeckt.

Bei ihrer Tante Irma angekommen stellt sie fest, dass diese ebenfalls ein Pferdegestüt führt, inzwischen mehr schlecht als recht, aber es ist ihr sehr wichtig.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, gerade der Teil, der die Vergangenheit betrifft. Denn die Geschwister Katharina, Irma und Rudolf sind mit Ihrer Mutter 1945 aus dem besetzten Polen geflohen. Die Mutter starb während der Flucht und auch Katharina wurde übelst mitgespielt, sie war nie mehr die selbe. Sie schaffen es zum Grotenhof, der ihrer Großmutter gehört. Diese nimmt sie bei sich auf.

Besonders Katharina hätte psychologische Hilfe benötigt, aber auch Irma und Rudolf mussten mit dem Erlebten zurecht kommen. Rudolf zog fort und machte einen harten Cut, den er erst überwindet als Katharina stirbt.

Irma und er müssen sich erst langsam wieder annähern, doch mit der Zeit schließt Irma auch die Kinder und Lenya ins Herz. Und findet in ihnen Menschen, die möglicherweise den Hof weiterführen könnten.

Mir hat auch die Aufteilung der Kapitel und der Perspektiven gefallen, die Gegenwart aus Lenyas Perspektive und die Vergangenheit aus Irmas Perspektive.

Ich habe festgestellt, dass meine Großeltern nicht gerne vom Krieg erzählt haben, mein Großvater und seine Familie sind zwar nicht aus Schlesien geflohen, aber sie wurden vor die Wahl gestellt, bleiben oder gehen.

Eine Geschichte, die mich gut unterhalten hat. Für Fans von Erzählungen aus dem Zweiten Weltkrieg und Pferden ist das hier genau das richtige. Keine leichte Kost, ganz sicher nicht, aber herzerwärmend.


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